Im Herbst letzten Jahres habe ich mir einen langen Traum erfüllt und bin mit einer Freundin das erste Mal nach New York gereist. Ich weiß nicht, wieso mich Amerika so sehr fasziniert. Wahrscheinlich habe ich als Kind und Jugendliche zu viele Serien und Coming of Age-Dramen aus dem Land der 1000 Möglichkeiten geguckt. Vielleicht auch, weil es in Amerika Konsumgüter gibt, die wir hier nicht haben oder jedenfalls nicht in der Form. Was auch immer der Auslöser war – ich wollte nach Amerika und vor allem nach New York. Und ich muss sagen, ich habe mich in die Stadt verliebt. Allem voran in Brooklyn – das Highlight meiner New York Reise.
Hier die Eindrücke von meiner New York Reise 2019:
Es sind nicht die klassischen Skyline-Brooklyn Bridge-Manhattan-Bilder. Es ist das New York, was ich ganz persönlich gesehen habe.
Ich kann die Faszination für die typischen amerikanischen Schulbusse total verstehen. Erstens sehen sie mega auf Fotos aus, zweitens wecken sie ungefähr jedes Teenie-Gefühl in mir, das ich mit Coming of Age-Filmen und -Serien verbinde. Dieses Bild hat eigentlich die größte Bedeutung für mich. Ungefähr ein Jahr zuvor hatte ich mein Praktikum bei VICE in Berlin begonnen. Der Start für meinen Weg in den Journalismus und das berufliche Schreiben.
Brooklyn
Ich würde behaupten, dass ich nicht den klassischen New York Urlaub gemacht habe, da wir (meine Freundin, mit der ich dort war, und ich) nicht in Manhattan sondern bei Bekannten in Brooklyn gelebt haben. Dementsprechend haben wir zwar viele Ausflüge zu den Hotspots gemacht, vor allem aber viel Zeit in Brooklyn verbracht. Ich würde Brooklyn ein bisschen wie Berlin Friedrichshain oder Prenzlauer Berg beschreiben – edgy, alternativ und nicht so glamourös wie Manhattan, aber dadurch auch mit sehr viel mehr Charme. Ich habe es geliebt, einfach ziellos durch die Viertel zu spazieren und immer wieder neue kleine Ecken zu entdecken. Wer das mag, ist hier auf jeden Fall besser aufgehoben, als im busy Manhattan.
Der Ausblick vom Rockefeller Center auf die Skyline von New York ist grundsätzlich schon der Wahnsinn. Bei Sonnenuntergang aber nicht zu übertreffen. Diese Bild entstand, als ich alleine durch Brooklyn spaziert bin. Ich bin unter anderem durch das jüdische Viertel gelaufen. Es kam mir vor, als hätte ich New York verlassen und wäre in eine komplett andere Welt eingetaucht. Sehr skurril und besonders.
Manhattan
Ich dachte, dass ich als Großstadtkind locker in New York klarkomme. Ich meine, als Berlinerin kenne ich Trubel, Lärm, Dreck und große Gebäude. Aber halleluja, Manhattan ist eine ganz andere Hausnummer. Da sind diese unzähligen Promoter*innen auf dem Times Square, die dich in jede Show locken wollen. Ein paar Blocks weiter laufen Geschäftsleute busy mit Kaffee To Go und Smartphone die dreckigen Straße entlang. Zwischendurch kommen ein paar extravagante Erscheinungen wie „Paris und Nicole“ vorbei und mitten drin Touris wie ich. New York ist verrückt, aber ich verstehe auf jeden Fall, warum hier so viele Menschen leben wollen!
Die Grand Central Station ist bisher der beeindruckenste Bahnhof, den ich gesehen habe. Riesengroß, irgendwie total glamourös und auf jeden Fall einen Ausflug wert! Auf diesem Foto sieht man, wie nah ich auf meiner New York Reise an der Freiheitsstatue war. Ich habe sie lediglich von der Brooklyn Bridge aus gesehen.
Menschen
Wenn ich reise, interessieren und inspirieren mich vor allem die Menschen, die dort ihre Heimat haben. Ich frage mich oft, ob sie das Leben führen, was sie sich vorgestellt haben, ob sie zufrieden und glücklich sind und was für Sorgen sie mit sich herum tragen. Am Beispiel der Bauarbeiter, die hier ihre Pause machen, sahen meine Gedanken zum Beispiel so aus: „Wie lange sie heute wohl schon gearbeitet haben?“, „Bekommen sie genug Lohn, um ihre Familien zu ernähren?“ , „In welchem Teil von New York wohnen sie?“, „Haben sie eine lange Anfahrt zur Baustelle?“, „Was ist ihr Lieblingsessen zum Mittag?“. Am liebsten würde ich zu jedem von ihnen gehen und ihnen genau diese Frage stellen. Aber das wäre wahrscheinlich ein bisschen seltsam.
Mitten in der New Yorker Shopping Meile sitzt einfach eine Frau und füttert Tauben. Eine Szene, die genauso schön ist, wie sie nachdenklich stimmt. Die Bethesda Terrace kennt man aus Filmen wie John Wick oder aus der Serie Gossip Girl. Ein schöner Spot, wenn man durch den Central Park schlendert. Highlight: Die Band, die du hier auf dem Foto siehst. Die spielen da öfter.
Die Amis
Was ich während meiner New York Reise als deutlichsten Unterschied zu uns wahrgenommen habe, ist meiner Meinung nach der starke Patriotismus. Egal, wo man hingeht weht eine Amerikaflagge, das ist schon bemerkenswert. Spannend fand ich aber vor allem die Einstellung zu Donald Trump. Die Personen, die ich in New York kennen gelernt habe, lehnen ihn kategorisch ab und sind zu 100% Demokraten. Auf dem Land sieht das schon wieder ganz anders aus, wurde mir erzählt. In Amerika ist das Staatsoberhaupt viel mehr Promi als „nur“ Politiker*in. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Ob eine Merkelimitation vor dem Bundestag auch so gut ankommen würde, wie er hier? Ich weiß es nicht.
Wir waren über 9/11 in New York. In dieser Nacht leuchten an der Stelle, wo die Twin Towers standen, zwei blaue Scheinwerfer in den Himmel, um den Opfer zu gedenken. Das Denkmal am One World Trade Center, das an die Opfer des Anschlags auf die Twin Towers am 11. September erinnert, ist ein wahnsinnig beindruckender und gleichzeitig bedrückender Ort.
Ich hoffe, dass dir meine Eindrücke und Gedanken von meiner New York Reise 2019 gefallen haben. Auch wenn ich noch 1000 weitere Bilder gehabt hätte, glaube ich, dass es ein gute Mischung geworden ist.